„Die Maßnahmen des behördenübergreifenden Aktionsplans ,Age-friendly City – für ein altersfreundliches Hamburg‘ werden konsequent umgesetzt“, heißt es im Koalitionsvertrag. Doch ist dem wirklich so?

Hamburg rühmt sich mit dem Titel „altersfreundliche Stadt“ – doch ein genauer Blick auf die Seniorentreffs zeigt: Zwischen Anspruch und Realität klafft eine Lücke. Zwar ist für 2025 eine strukturelle Aufstockung der Fördermittel um 740.000 Euro vorgesehen, doch die tatsächliche Wirkung bleibt unklar. Die Pauschalförderungen für Seniorentreffs stagnieren seit Jahren bei 11.000 bis 13.000 Euro jährlich – angesichts steigender Kosten reicht das kaum für Ausflüge oder geladene Honorarkräfte. Was also wird konkret unternommen, um das Angebot attraktiv zu halten?

Im Jahr 2024 gab es in Hamburg 79 Seniorentreffs. Wie sieht die aktuelle Planung aus? Wo entstehen neue Einrichtungen? Welche müssen schließen oder werden zusammengelegt?

Auch bei der Digitalisierung bleiben Fragen offen: Zwar stehen über 80 Seniorentreffs insgesamt 91 Leih-Tablets zur Verfügung, doch die Verteilung ist ungleich und wenig transparent.

Ein weiteres Problem sind die Mietkosten: Während kirchliche Träger meist kostenfrei Räume zur Verfügung stellen, verlangen andere bis zu 65.000 Euro jährlich. Wie wird hier die Förderung konkret gestaltet?

Und es gibt weitere offene Punkte, die im Koalitionsvertrag unbeantwortet bleiben:

  • Seit Anfang 2025 ist WLAN in vollstationären Pflegeeinrichtungen verpflichtend. Wie wird die Einhaltung kontrolliert?
  • Ebenfalls seit Jahresbeginn gilt eine Verpflichtung zur Barrierefreiheit in Wohn- und Pflegeeinrichtungen sowie im Servicewohnen. Doch wie weit ist die Umsetzung tatsächlich fortgeschritten?

Fragen über Fragen – zur Klärung hat der Abgeordnete Andreas Grutzeck eine parlamentarische Anfrage an den Senat gestellt.