

Mit der Verlegung des Bahnhofs Altona im Jahr 2027 wird sich das Areal rund um den heutigen Bahnhof stark verändern – eine große Chance für innovatives Bauen und zukunftsgewandte Stadtplanung. Umso unverständlicher ist, dass das Wettbewerbsverfahren nach aktuellem Stand lediglich auf fünf vorab ausgewählte Architektur- und Städtebaubüros beschränkt bleiben soll – drei davon wohl aus Hamburg. Eine Anfrage von Anke Frieling an den Hamburger Senat beleuchtet die Hintergründe des Auswahlverfahrens.
Die Begründung des Senats: Der direkte Austausch zwischen allen Beteiligten könne zielführender erfolgen, wenn die Teilnehmendenzahl überschaubar bliebe. Hier wird also Überschaubarkeit planerischer Vielfalt und Innovation vorgezogen – und das bei einem komplexen Projekt wie dem Altonaer Bahnhof. Vergleichbare Verfahren setzen bei Projekten dieser Größenordnung häufig auf offene oder zumindest breit angelegte Wettbewerbsformen mit einer größeren Anzahl teilnehmender Büros.
Laut Antwort des Senats ist noch unklar, welche Büros konkret eingeladen werden sollen, es sollen aber Büros sein, mit denen bisher schon gut zusammengearbeitet worden ist. Die Auslobung des Wettbewerbs soll erst im Sommer folgen. Auch zu den grundlegenden Planungsziele, etwa zur künftigen Nutzung oder zu maximalen Geschosshöhen, gibt es keine Information. Auch ob das heutige Bahnhofsgebäude vollständig abgerissen werden soll, ist noch nicht entschieden.
Ein Projekt dieser Tragweite muss offen und zukunftsgewandt geplant werden – mit einem Verfahren, das den Mut hat, neue Perspektiven zuzulassen, um so das Beste für Altona möglich zu machen.