Wissenschaftsstandort Hamburg – ein Trauerspiel in vielen Akten

Die HAW kämpft noch immer mit den Folgen des Hackerangriffs vom letzten Dezember und ächzt unter den Folgen ihres Sparprogramms: Über die nächsten zehn Jahre werden zehn Prozent des wissenschaftlichen Personals abgebaut.

Für die TU Hamburg (TUHH) hatte der rotgrüne Senat hat im Januar 2018 ein Wachstumskonzept verabschiedet und die entsprechende Finanzierung zugesagt. Allerdings geht es jetzt nach der positiven Evaluation der ersten Phase nicht voran, seit Februar 2022 geschieht seitens des rotgrünen Senats nichts. Die TUHH hat ein Konzept für den zweiten Teil der Wachstumsphase vorgelegt, die Mittel werden bisher nicht bereitgestellt. Ein entsprechender Finanzierungsantrag der CDU-Fraktion wurde ablehnt.

Und auch die Aussichten für die Finanzierung von PETRA IV beim DESY sind düster. Große Forschungsinfrastrukturen dieser Art werden zu 90 Prozent vom Bund finanziert und hier bewegt sich aktuell gar nichts. Im Gegenteil: das Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickelt jetzt erst einmal ein neues Begutachtungs- und Priorisierungsverfahren – es wird also alles noch lange dauern. Der ursprünglich vorgelegte Zeitplan (2024 bis 2029 Inbetriebnahme) kann nicht gehalten werden, obwohl das DESY selbst alle erforderlichen Planungen umfassend vorbereitet hat.

Die Wissenschaftssenatorin, der Finanzsenator, aber auch der Bürgermeister haben sich viel zu spät für die Mittel des Bundes eingesetzt. Es zeigt sich immer wieder: Wissenschaft und Forschung haben bei diesem Senat absolut keine Priorität.