Am Volkstrauertag trauen wir um die Opfer von Gewalt und Krieg überall auf der Welt. Mitglieder des Ortsverbandes Blankenese besuchten an diesem stillen Gedenktag Orte in unserer Nachbarschaft, die an Menschen aus unserer Mitte erinnern – an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

6212 Stolpersteine wurden in Hamburg verlegt, 29 von ihnen sind in Blankenese zu finden. Diese Denkmäler sollen nicht nur die Opfer ehren, sie sollen Menschen zum Denken anregen: Zum Gedenken, zum Nachdenken und zum Andenken.

Der Ortverband unterstützt dieses Projekt und rief seine Mitglieder zum Polieren der Steine auf. Zum Auftakt unternahmen wir eine Führung durch das Dehmelhaus in Blankenese. In diesem Künstlerhaus lebten und wirkten der Dichter Richard Dehmel und seine Frau Ida. Ida engagierte sich gesellschaftlich und kunstfördernd. Doch als Jüdin wurde Ida Dehmel ab 1933 nach und nach aller ihrer Möglichkeiten sich zu engagieren beraubt, und sie musste die Deportationen jüdischer Mitmenschen aus nächster Nähe miterleben. Dies trieb sie 1942 in den Freitod.

An Ida Dehmel, das mit ihr lebende Ehepaar Hess sowie deren Angestellte Lina Wolff erinnern die vor dem Dehmelhaus verlegten Stolpersteine.