Inklusion: Beteiligung von behinderten Menschen geht nicht weit genug

Um die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in Hamburg zu erreichen ist es noch ein weiter Weg. Dieses Fazit zog jetzt der Bürgerschaftsabgeordnete Andreas Grutzeck in einer Debatte der Hamburgischen Bürgerschaft. Als aktuelles Beispiel verwies er auf die für ältere und eingeschränkte Menschen erfolgte Regelung zum Erwerb von Bustickets.

In Hamburg lebt jeder achte Mensch mit einer Behinderung. Das Thema Inklusion betrifft demzufolge hier in der Stadt viel mehr Menschen als von der Allgemeinheit vermutet. Um deren Rechte zu stärken hat Hamburg die UN-Behindertenrechtskonvention in Form des Landesaktionsplans erneut fortgeschrieben. Menschen mit Behinderung sollen damit in Entstehungs- und Entscheidungsprozesse eingebunden werden.

Die Realität hinsichtlich des Beteiligungsverfahrens sieht aber oftmals anders aus. So berichten Betroffene, dass der Anteil der behinderten Menschen, die wirklich mitreden konnten, viel zu gering gewesen sei. Aus diesem Grund wird seit 2022 an einem Schattenreport gearbeitet, in dem die Perspektiven ausschließlich behinderter Menschen zu Wort kommen. Dieser Report wird finanziert von der Organisation „Aktion Mensch“ und der Stiftung „Das Rauhe Haus“.

Andreas Grutzeck, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, fragt, warum so ein Schattenbericht überhaupt notwendig ist? Warum wurden nicht von Anfang an betroffene Menschen und entsprechende Organisationen in den Entstehungsprozess des neuen Landesaktionsplans miteinbezogen?  Hätte man dann nicht viel schnellere und wirksamere Fortschritte erzielen können? Grutzeck fordert die ausführliche Beratung im Fachausschuss. Nur so kann Hamburg den Weg zur Inklusionsmetropole vorangehen.